Die Aktien des Basler Medizinaltechnik-Unternehmens Straumann fallen bis 12.00 Uhr um 10,84 Prozent auf 123,75 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) um 0,01 Prozent zulegt. Seit Jahresbeginn hat der Titel 3,3 Prozent an Wert verloren. 

Straumann meldete für das erste Quartal einen Umsatz, der die durchschnittliche Analystenschätzung übertraf, wobei die starke Leistung in China besonders auffällt. Deutlich negativer fällt die Leistung in den USA aus. Entsprechend enttäuscht zeigt sich die Analystengemeinde. 

Die Ergebnisse für das 1. Quartal waren "gemischt“ angesichts des organischen Umsatzanstiegs. Es war aber eine „enttäuschende“ Entwicklung in Nordamerika, schreibt die Analystin Veronika Dubajova von Citi in einer Notiz. Sie sieht ein Abwärtsrisiko für die Konsenserwartungen für das Geschäftsjahr. Obwohl das Unternehmen qualitativ an seiner Prognose für 2024 festhielt, seien die Kommentare des Unternehmens zu den Marktbedingungen zu stark abgeschwächt. 

Das sehr unterschiedliche Abschneiden der einzelnen Regionen sorgt auch bei den anderen Analysten für Gesprächsstoff. Geht es nach der Meinung des UBS-Analysten Graham Doyle, könnte die Nachfrageschwäche in Nordamerika und möglicherweise auch jene in Europa gewisse Vorbehalte wecken. Er warnt ausserdem davor, dass die Vergleichsbasis für Asien ab dem laufenden zweiten Quartal anspruchsvoller wird. 

David Adlington bei JPMorgan hält fest, das starke Asien-Geschäft habe den Baslern quasi das Quartal gerettet. In Europa und Nordamerika hat sich das Wachstum hingegen auf den tiefsten Stand seit den Jahren 2013/14 verlangsamt. Anders als in Asien werde die Vergleichsbasis für Europa und Nordamerika nun aber einfacher, ergänzt der JPM-Experte.

Die im Februar kommunizierten Jahresvorgaben hat Straumann indessen bestätigt. Da diese als eher konservativ gelten, hatten sich einige wenige Analysten eine Erhöhung erhofft. Nach dem Wachstum im ersten Quartal seien die Jahresvorgaben jetzt erst recht eher konservativ, so der generelle Tenor. 

Von 21 Analysten empfehlen neun die Aktie zum Kauf, sieben mit Halten und fünf zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 146,75 Franken

Thomas Daniel Marti
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